Vorwort zum Abschluss


Es ist schon komisch, in einer Zeit, in der für uns Abiturienten erst einmal alles mit Abschluss, Abschied und Ende zu tun hat, bevor es einen neuen Anfang in Studium oder Sonstigem gibt, ein "Vorwort" zu schreiben. Kei-nesfalls ein Vorwort zu dem, das jetzt kommt, sondern ein "Vorwort zum Abschluss". So komisch es auch sein mag, aber mit irgend etwas muss der Abschluss ja anfangen!
   Das mit dem Anfang des Abschlusses ist so eine Sache: da versucht man, alles mög-lichst früh zu beginnen, um dann doch noch am Ende unter Zeitdruck zugeraten. So geschehen natürlich auch bei dieser Abi-Zeitung: vor einigen Monaten mit dem festen Vorsatz begonnen, den Redaktionsschluss für die Berichte auf den 16.01.2001 zu legen, schreiben wir mittlerweile den 23.05.2001 und sind immer noch nicht ganz fertig. Mit dem Abitur zwar so gut wie, mit der Zeitung noch nicht.
   Und um die paradoxe Bezeichnung dieses Vorwortes als eines solchen zu verdeutlichen, sei noch gesagt, dass es einer der letzten Teile ist, die für die Zeitung geschrieben werden.
   Für alle Leser soll es aber ein wahres Vorwort sein, das dieser Zeitung als Einleitung vorweg geht. Wenn es überhaupt alle lesen, und nicht nur nach den vielen interessanten Bildern gucken, sich die Charakteristiken durchlesen von Personen, die sie immer gern näher kennen gelernt hätten oder schon kannten, sich über deren dargestellten Eigenarten belustigen und natürlich um zu sehen, wie der eine oder andere Lehre in dieser Zeitung so charakterisiert wird. Dazu kann eine Abi-Zeitung zwar auch dienen, aber für UNS Abiturienten ist sie hoffentlich mehr, "vieles mehr"!
   Wenn diese Zeitung Erinnerung für alle die und an alle die ist, die nun im Jahr 2001 mit mir diese Schule verlassen, dann war es eine gute Zeitung. Wenn die Abi-T-Shirts verwa-schen sind und uns unsere Abi-Note auch nicht mehr so wirklich interessiert, soll diese Zeitung für uns dazu da sein, in nostalgischer Erinnerung zu schwelgen, an eine Schulzeit, die doch im Großen und Ganzen schön war. Vielleicht nicht, weil wir hier gelernt haben, sondern weil wir uns hier gegenseitig kennen gelernt haben -- klar, dass nicht alle Freunde geworden sind und auch klar, dass man einige mehr vermisst als andere -- aber diese gemeinsame Zeit wird immer ein bedeutender Teil unseres Lebens bleiben und ich hoffe (im Namen der gesamten Redaktion), dass wir diesen Abschnitt, zwar nicht komplett, denn das wäre zu viel geworden, so aber doch deutlich dargestellt haben.
   Für alle Leser, die keine Abiturienten sind, hat die Abizeitung natürlich eine andere Be-deutung, eben das, wozu eine Abizeitung auch noch gut ist: "Wie heißt eigentlich der Kerl, der sich damals am Kiosk immer vorgedrängt hat?.. Ach so, der will mal Lehrer wer-den....soso!" Wer uns bis jetzt noch nicht rich-tig kennt, der kennt uns jetzt und erkennt -- vielleicht erst im Nachhinein -- was er versäumt hat, da er uns nicht schon vorher kennengelernt hat.
   Vielleicht fällt uns Abiturienten aber noch "vieles mehr" ein, als das, was wirklich da steht, wenn wir diese Zeitung lesen. Das hof-fe ich stark, denn in unserer gemeinsamen Zeit passierte viel, viel mehr, als in diese Zeitung passen würde. Wie viele Geschichten fallen uns da noch ein, wie viele "wahre Märchen" sind noch dabei? Und so bekommt der Titel eine weitere Berechtigung: "ABIKADABRA und vieles mAehrCHEN", hoffentlich nicht so weit entfernt wie die Märchen aus 1001 Nacht, sondern immer noch präsent, eben Märchen aus 2001 Nacht, in denen wir alle selber die Hauptrollen spielen. so soll diese Abi-Zeitung mehr sein als bloß ein Teil im Pflichtprogramm des Abiturs, eben mehr als "das, was man so macht".
   Ich wünschen allen Lesern, auf ihre jeweilige Art, ob sie nun Schüler, Eltern, Lehrer oder sogar Abiturienten sind, viel Spaß beim Lesen dieser Zeitung. Ganz besonders UNS sogar noch in ein paar Jahren
 
Christoph Beckmann